Im Rahmen des Architektur-Wettbewerbs, den der Cubus Medien Verlag parallel zur Messe SCHULBAU 2014 ausgeschrieben hat, trafen Prof. Florian Fink und teilnehmende Architektur-Studierende Mitte November den renommierten Hamburger Architekten Marc-Olivier Mathez. Mathez hat, neben anderen, die Grundschule Stübenhofer Weg in Hamburg-Wilhelmsburg gebaut. Anders als die im Rahmen des Wettbewerbs neu zu entwerfende Grundschule St. Nikolai in Hamburg Eppendorf erinnern die lichtdurchfluteten, weitläufigen Gebäude der Grundschule Stübenhofer Weg wenig an kastenförmige Flur-Schulen, wie sie viele der Architektur-Studierenden von Herrn Prof. Fink in ihrer Kindheit besucht haben.
Gemeinsam mit Schulleiter Kay Stöck erläuterte Architekt Mathez zu Anfang der Schulbegehung die Bedeutung der so genannten Phase Null, also der architektonischen Konzeptionierung eines Schulgebäudes in Abstimmung mit allen Beteiligten. Schulleiter und Architekt betonten während der Begehung mit den Studenten die Bedeutung des intensiven Dialogs mit Lehrerkollegium und Schülern in diesem Stadium.
Ziel des Schulbauentwurfes war die Integration zukunftsorientierter Lernmodelle und das Nutzen von Erfahrungen aus Konflikt- und Lernforschung für den geplanten Schulbau. Bereits das architektonische Konzept der Grundschule sollte diese Prozesse fördern helfen durch lichte Räume, „mobile“ Klassenzimmer. So genannte Oasen der Ruhe sollen es im Schulalltag Schülern möglich machen, sich im Konfliktfall aus dem Weg gehen zu können.
Gleichzeitig galt es die immer wieder umgebaute Pavillonschule aus den siebziger Jahren zu einem stimmigen Gesamtensemble umzugestalten, das die Identifikation der Schüler mit ihrer Schule bestärkte und durch Schaffung vieler zusätzlicher Schultore, die Öffnung des „Systems Schule“ als Arbeits-, Lern- und Lebensraum in Richtung Wilhelmsburger-Umland symbolisieren sollte.
Gelungen ist Architekt Marc-Olivier Mathez ein Schulbau, der durch sein innovatives Licht- und Raumkonzept Lernprozesse potenziert und herkömmliche bautechnische Vorgaben im Schulbau neu definiert.
Neben vielen Fragen, die die Studierenden an Architekt Mathez stellen konnten, war vorrangig der architektonische Unterschied zwischen den Grundschulen St. Nikolai und Stübenhofer Weg Gesprächsthema während der Schulbegehung. Wichtige bautechnische Frage konnten die Studenten im Anschluss der Veranstaltung mit Prof. Florian Fink besprechen und gewonnene Wissensimpulse in ihre Entwürfe für den SCHULBAU Wettbewerb integrieren.
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