Aufbau und Organisation der Berliner Grundschule am Koppenplatz basiert auf dem Konzept der elementaren Lernarchitektur. Rektorin Dr. Angela Thiele hat es in Praxis und Theorie entwickelt, um für Schule und Unterricht eine Ausrichtung auf die Herausforderungen unserer Zeit zu schaffen. In ihrem Vortrag wird sie darüber berichten.
Die Rolle des Lehrenden verändert sich. Die Anforderungen an Lehren und Lernen in einer immer komplexeren Welt erfordern eine entsprechende Ausrichtung der Aufgabenbereiche. Aus dem Begriff der Lernarchitektur wird ein anderer Ansatz für die Unterrichtsentwicklung generiert und eine veränderte Basis für Lehr-Lernprozesse in der praktischen Anwendung gelegt. Dabei wechselt die Rolle des Lehrers in die Rolle eines Lernarchitekten.
Effektivität in den Arbeitsprozessen und ein Wechsel der Bewusstseinsebene für Lehren und Lernen sind Voraussetzungen, die notwendig sind, damit die Schülerinnen und Schüler von heute sich erfolgreich entwickeln können.
Dabei werden Lernräume gebaut, mental, real und virtuell. Sie werden durch die Individualität jedes einzelnen Schülers sowie seines möglichen Potentials geprägt. Hier existiert kein Richtig und kein Falsch, kein Gut oder Schlecht. Es geht darum, diese Potentiale sichtbar zu machen und zu ihrer Entfaltung zu bringen.
Dr. Angela Thiele ist Schulleiterin der 2008 gegründeten Grundschule am Koppenplatz in Berlin Mitte. Ihre jahrelange Erfahrung von Lehren und Lernen mit digitalen Medien brachte sie in das Konzept der elementaren Lernarchitekturen ein, das sie entwickelte und an der Schule implementierte. Sie führt dazu schulinterne Lehrerfortbildungen durch und coacht Schulen aus dem Bezirk. Ihr Studium absolvierte sie an der Universität Dortmund in Mathematik und Sport und promovierte an der Freien Universität Berlin. Sie arbeitete als Lehrerin in Nordrhein-Westfalen und Berlin, in der Lehrerfortbildung am Landesinstitut Berlin. Darüber hinaus sammelte sie Erfahrungen in freien Lerngruppen unter anderem mit hochbegabten Kindern und Jugendlichen.